Der Kreisverband Barnim von Bündnis 90/Die Grünen bestärkt die Kommunalpolitiker der Anliegerkommunen, bei der Übernahme des Finowkanals Mut zu einem überschaubaren Risko zu zeigen und die Sache zum Erfolg zu führen.
Dazu erklären die Kreissprecher Elke Rosch und Thomas Dyhr: „Seit Jahren wird im Landkreis und den Kommunen über einen Trägerwechsel beim Finowkanal gesprochen. Stiftungsmodelle und andere Möglichkeiten wurden geprüft und erörtert. Jetzt liegt ein Angebot des Bundes vor, von dem man vor nicht allzu langer Zeit kaum zu träumen wagte. Daher sollten jetzt nicht Ängstlichkeit, Bedenken und Zaudern unser Vorgehen prägen, sondern gemeinsames, entschlossenes Handeln als Region. Die Chance, den Kanal komplett in die eigenen Hände zu übernehmen, sollte ergriffen werden.“
Für die Variante der vollständigen Übernahme durch einen kommunalen Zweckverband spricht zum Einen die Mitgift des Bundes in Höhe von 75 Mio Euro. Sie ermöglicht, die Schleusen – und damit das Rückgrat des historischen Kanals und seiner Attraktivität – zu sanieren und den Betrieb des Wasserweges für mindestens 15 Jahre zu sichern. Solange müssten die beteiligten Kommunen keine größeren finanziellen Belastungen tragen und hätten genügend Zeit, ein effektives Bewirtschaftungsregime zu entwickeln und Einnahmequellen zu erschließen. Dabei können alle Möglichkeiten, wie Arbeitsförderung, Freiwillige, Gewässer- und Bodenverbände, Tourismusförderung usw., einbezogen werden.
Ein weiteres Argument für die vollständige kommunale Trägerschaft ist die damit verbundene Unabhängigkeit und Handlungsfreiheit. Der Bund hat an der Wasserstraße keinerlei Bedarf mehr. Sie stellt für ihn nur einen Kostenfaktor dar. Daher können verständlicherweise keine Initiativen und kaum Engagement erwartet werden. Es wird nur das Allernötigste getan werden.
Bleibt der Bund Eigentümer, ist jedoch jede Investition, jede Veränderung im und am Kanal, jeder Steg, jede Veranstaltung und jede sonstige Aktivität, von seiner Genehmigung abhängig und mit bürokratischen Hürden verbunden. Eine Entschlammung und Entgiftung des Kanalbettes beispielsweise, die die Kommunen mit Hilfe von Fördermitteln schrittweise in Angriff nehmen könnten, wird der Bund als Träger freiwillig wohl nicht anpacken. Zumal es für ihn auch keine Fördermittel gibt.
Nutznießer des Kanals und seiner Entwicklungsmöglichkeiten sind zu 100 Prozent die Kommunen und die Region. Also übernehmen wir doch auch die Verantwortung!
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