Industriemäßige Ferkelproduktion im Biosphärenreservat fehl am Platze

Pressemitteilung 03/07 vom 27. März 2007

Zu der geplanten Errichtung einer Ferkelzuchtanlage mit ca. 11.000 Tieren in Klein-Ziethen erklärt Stefan Stahlbaum, stellvertretender Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Barnim: „Wir lehnen eine solche industriemäßige Tierproduktion im Biosphärenreservat eindeutig ab und unterstützen Anwohner und Kritiker der Anlage in ihrem Widerstand gegen diese Pläne.“

Eine tierquälerische Massenhaltung auf engstem Raum, mit Betonspaltenböden, hohem Medikamenteneinsatz und mehrfachen Tiertransporten, unter anderem aus Holland hierher, hat in einem Biosphärenreservat nichts zu suchen. Das Ziel von Biosphärenreservaten ist es, eine dauerhaft umweltgerechte Nutzung der natürlichen Ressourcen modellhaft zu entwickeln und umzusetzen. Landschaften, Ökosysteme, Arten und die genetische Vielfalt sollen gesichert und eine wirtschaftliche Regionalentwicklung gefördert werden, die kulturell, sozial und ökologisch nachhaltig ist. Dies müssen die Maßstäbe für gewerbliche Ansiedlungen sein. Die geplante Anlage dürfte keinem dieser Ziele entsprechen.

Mit zwei Arbeitskräften auf 11 000 Tiere gefährdet die Intensivproduktion Arbeitsplätze in kleineren Betrieben. Die zu erwartenden Stickstoffeinträge über die Luft und die anfallende Gülle bedrohen sensible Pflanzengesellschaften in den angrenzenden Schutzgebieten sowie das Oberflächen- und Grundwasser. Die Art der Tierhaltung hat mit Tierschutz und ethischen Maßstäben nichts gemein und der unverhältnismäßig hohe Transportaufwand ist klimaschädlich, lärm- und schadstoffintensiv. Dass solche Anlagen in Holland nicht mehr ohne weiteres errichtet werden dürfen, sollte schon Grund genug sein, auch hier die Genehmigung zu verweigern.

Stefan Stahlbaum
Stellv. Sprecher des Kreisverbandes

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Kreisverband Barnim
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