Am heutigen Freitag verliehen Bündnis 90/Die Grünen im Barnim den 22. Barnimer Umweltpreis. Es standen wiederum 750 Euro zur Verfügung, um verdienstvolle Projekte und Initiativen im Natur- und Umweltschutz zu ehren und mit einer Anerkennung zu bedenken. Die Preise und Urkunden überreichten Andreas Fennert, für Bündnis 90/Grüne Mitglied im Aufsichtsrat der Wohnungsbau- und Hausverwaltungsgesellschaft Eberswalde und Hauptstifter des Preises sowie Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Eberswalde.
Die Jury entschied sich für die Vergabe folgender Preise:
Den 1. Preis, verbunden mit einer Prämie i.H.v. 350 Euro, erhält der Verein Wukaninchen e.V. aus Biesenthal
Der Verein betreibt als freier Träger die Naturkita „Wukaninchen“. 2013 als Elterninitiative gegründet, schafften es die Initiatoren mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement, eine familiäre Kindertagesstätte in Biesenthal zu etablieren, in der der achtsame Umgang mit der Natur und den Mitmenschen ein zentraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit ist. Derzeit betreuen dort 5 Erzieherinnen 18 Kinder im Alter von 0-6 Jahren. Bereits beim Ausbau und der Sanierung der Räume wurde auf ökologische Materialien wie Lehm gesetzt und eine Holzvergaserheizung eingebaut. Die Versorgung der Kinder und Erzieher erfolgt überwiegend mit biologisch und regional erzeugten Lebensmitteln. Die Kinder lernen, wo ihr Essen herkommt und bereiten es regelmäßig selbst mit zu. Durch viel Zeit im Wald und am See erfahren sie die Natur mit allen Sinnen. Bastel- und Spielmaterialien sind natürlichen Ursprungs oder recycelt. Das gesamte Projekt ist nur durch viel ehrenamtliche Arbeit der Eltern möglich. Sie unterstützen die pädagogische Arbeit, übernehmen die Buchhaltung, heizen, putzen und waschen Wäsche.
Mit dem 2. Preis und einer Prämie i.H.v. 200 Euro wird der Verein Hebewerk e.V. aus Eberswalde geehrt.
Der Verein schaffte es in rein ehrenamtlicher Arbeit, die Idee von offenen Räumen in Eberswalde umzusetzen. Er ist inzwischen Träger von drei Standorten, an denen verschiedene Initiativen und Vereine, z.B. die Energie- und Kulturwendebewegung „WandelBar“ oder der Tauschring Eberswalde, gemeinsam im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung wirken. Mit Hilfe einer Basisinfrastruktur und niederschwelligen Gemeinschaftsräumen wird Menschen jeden Alters und jeder Profession Raum gegeben für eigene Ideen und Projekte. So sind verschiedene Gruppen und Initiativen entstanden wie das Repair Cafe´, Workshops zum und der Bau von Lastenrädern, das Mehrweg-Pfandbecher-Projekt „Nachfüllbar Eberswalde“ oder das „Biolab“, wo z.B. an kompostierbaren Verpackungsmaterialen gearbeitet wird.
Den 3. Preis und eine Prämie von 150 Euro erhält der Schönower-Heide-Verein e.V.
Der Schönower-Heide-Verein wurde 2006 gegründet. Er widmet sich dem Erhalt des wertvollen Lebens- und Erholungsraums Schönower Heide, einem Naturschutzgebiet vor den Toren Berlins. Mit Hilfe von aktiven Naturschutzmaßnahmen wie dem regelmäßigen Entbuschen der Sandtrockenheiden und Silbergrasfluren wird zum Erhalt der Biotope und vieler gefährdeter Arten beigetragen. Mit Festen und auf Veranstaltungen wirbt der Verein für das Gebiet und seine Arbeit. Besonders würdigen wir das große Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit. Mit der Arbeitsgruppe „Heidekinder“ bietet der Verein Kindern aus der Umgebung ein tolles Freizeitangebot. Die derzeit 25 Mitglieder treffen sich einmal pro Woche, um in der Heide aktiv zu werden. Sie bauen und kontrollieren Nistkästen, legen Lesesteinhaufen an, pflanzen erwünschte Sträucher und lernen dabei viel über ihre Umwelt und deren Schutz. Einmal im Jahr verbringen sie ein ganzes Wochenende gemeinsam in der Natur.
Mit einer Anerkennung geehrt wird die Bürgerstiftung Barnim Uckermark mit dem Projekt Naturwaldzelle Wandlitz.
Im Frühjahr dieses Jahres fanden sich in kurzer Zeit mehr als 40 Wandlitzer Bürger zusammen, um sich gemeinsam an einem Bieterverfahren für ein 1,7 ha großes, verfallenes Ferienlager in der Nähe des Liepnitzsees zu beteiligen. Und sie hatten Erfolg. Unter dem Dach der Bürgerstiftung reichten sie ein Konzept für das Grundstück ein, brachten das nötige Geld durch Spenden zusammen und erhielten am Ende den Zuschlag durch das Land Berlin als Verkäufer. Damit ist das ökologisch wertvolle Gelände vor einer drohenden Bebauung gerettet und kann zu einer Naturwaldzelle entwickelt werden. Dazu sollen in den kommenden Jahren die noch vorhandenen alten Bungalows und Wirtschaftsgebäude abgetragen und die Flächen renaturiert werden. Ein Glücksfall für die Natur.
Thorsten Kleinteich
Geschäftsführer KV Barnim
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