Die Stadt Eberswalde plant, auf der sogenannten Barnimhöhe, dem ehemaligen Militärstandort „Casino Südend“, ein neues Einfamilienhausgebiet zu entwickeln. Dazu erklärt Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Eberswalder Stadtparlament: „Die untere Forstbehörde lehnt die Erschließung dieser Fläche, die Bestandteil eines großen Waldkomplexes ist, grundsätzlich ab. Ebenso wie Umweltverbände und Bündnis 90/Die Grünen. Dennoch will die Stadt die Bebauung mit Eigenheimen durchsetzen.“
Bei dem 2,2 Hektar großen Plangebiet zwischen Bernauer Heerstraße und Heinrich-Heine-Straße handelt es sich „um eine voll bestockte Mischwaldfläche guter Vitalität“. So die Einschätzung des Landesbetriebes Forst. Weiter führt die Forstbehörde aus: „Der vorgesehene B-Plan überplant nicht nur die Abriss- und Entsiegelungsflächen der ehemaligen militärischen Liegenschaft, die sich … wiederbewaldet haben. Ca. die Hälfte des zukünftigen Baugebietes liegt innerhalb eines historisch gewachsenen Waldbestandes mit 186-jährigen Kiefern und Traubeneichen“.
Der Verweis auf die bereits im Flächennutzungsplan von 1998 dokumentierte Absicht, dort einen Eigenheimstandort zu entwickeln, ist aus heutiger Sicht äußerst fragwürdig. Die damals vorhergesagte Einwohnerentwicklung blieb aus und die Fläche hat sich seitdem grundlegend verändert. Gleichfalls verstößt die Planung gegen den städtebaulichen Grundsatz, der Entwicklung von innerstädtischen Lagen den Vorrang zu geben.
An der Erich-Mühsam-Straße, der Rudolf-Breitscheid-Straße, der Marienstraße (ehemalige Möbeltischlerei), in Ostend, am Hauptbahnhof (ehemalige Hufnagelfabrik), hinter der Rathauspassage, zwischen Brautstraße und Jüdenstraße – überall stehen interessante Standorte zur Verfügung, deren Erschließung für die Stadtentwicklung weitaus nachhaltiger wären. Offensichtlich ist die Bebauung einer Waldfläche in Randlage aus Sicht der Stadtverwaltung aber mit geringerem Aufwand zu realisieren.
„Für eine Stadt, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, ist das ein schlechtes Aushängeschild. Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger, der Stellungnahme des Landesbetriebes Forst größere Beachtung zu schenken und eine sachgerechte Abwägung vorzunehmen“, so Karen Oehler.
Karen Oehler
Fraktionsvorsitzende Grüne/B90 Eberswalde
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