Am Montag, dem 7. November, beschäftigte sich der kreisliche Ausschuss für Bauen, Wohnen, Gewerbe und Wirtschaft mit einem gemeinsamen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und Linke/Bauern. Die beiden Fraktionen fordern darin das Erstellen von Erneuerbare-Energie-Konzepten für alle kreislichen Schulneubauten im Barnim.
„Ich bin froh, dass sich die Ausschussmitglieder so eindeutig positioniert haben und unserem Antrag ohne Gegenstimme gefolgt sind. Alle Schulneubauten sollen idealerweise mit Photovoltaikanlagen und einer Wärmeversorgung frei von fossilen Energieträgern ausgestattet sein. Wir müssen jetzt so bauen, dass es auch in zehn, zwanzig Jahren noch zeitgemäß ist. Der alte Gasanschluss hat für Neubauten ausgedient“, so Heike Wähner, Ausschussmitglied und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Zum Hintergrund: Der Antrag mit dem Titel „Energiekrise / Erneuerbare Energien“ war im Kreistag am 21. September in den zuständigen Ausschuss verwiesen worden. Unter anderem sah Landrat Daniel Kurth keine Notwendigkeit für solch einen Beschluss, da der Landkreis bei allen seinen Baumaßnahmen den Bundesleitfaden für nachhaltiges Bauen anwendet.
„Der Leitfaden für nachhaltiges Bauen und unser Antrag zum Erneuerbare-Energien-Konzept sind zwei Paar Schuhe“, so Heike Wähner dazu. Im Leitfaden erfolgt eine Nachhaltigkeitsbewertung nach fünf Hauptkriterien: ökonomische Qualität, ökologische Qualität, Prozessqualität, technische Qualität und soziokulturelle und funktionale Qualität. „Für ein Erneuerbare-Energie-Konzept ist da noch viel Raum“, so Heike Wähner.
Die Ausschussmitglieder haben sich am vergangenen Montag darauf geeinigt, dass der Beschluss – ohne den Punkt, die Ergebnisse des Konzeptes hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit zu bewerten und dem Ausschuss vorzustellen – dem nächsten Kreistag am 7. Dezember erneut zur Beschlussfassung vorgelegt wird. „Die Bedenken hinsichtlich einer Überschneidung mit dem Leitfaden für nachhaltiges Bauen sind ausgeräumt. Ich bin optimistisch für unsere Schulneubauten“, so Heike Wähner.
„Die Grüne Jugend Barnim begrüßt die Entscheidung des Ausschusses. Der Landkreis Barnim muss mit Blick auf den Klimawandel ein Vorbild für Unternehmen, Vereine und Bürger*innen im Kreis sein“, so Marcel Sydow von der Grünen Jugend Barnim. „Mit der Umsetzung des Beschlusses würde der Landkreis Barnim konkret zeigen, dass Nachhaltigkeit an öffentlichen Einrichtungen wie Schulen tatsächlich möglich ist“, ergänzt Patrizia Wolf, Schülerin aus Bernau und ebenfalls Mitglied der Grünen Jugend. „Wir suchen nach Möglichkeiten, wie wir unabhängig von internationalen Konflikten die Energieversorgung sichern können und setzen dabei auf nachhaltige Energie und eine Optimierung der Energienutzung. Das tut dann gleichzeitig dem Klima gut und ist ein wichtiges Zeichen für die nächsten Generationen in unserem Landkreis.“
Der Kreistag war bereits 2019 einem Antrag der Bündnisgrünen Fraktion gefolgt, die für alle Neu- und Erweiterungsbauten von kreislichen Schulen den Einbau von vollwertigen Küchen für die Versorgung der Schülerinnen und Schüler forderte. Auf seiner letzten Sitzung am 21. September gab der Kreistag das Beschaffungsverfahren für den Bau von weiterführenden Schulen an den Standorten Eberswalde, Zepernick und Ahrensfelde sowie an zwei weiteren Standorten im berlinnahen Raum frei. Für diese Schulstandorte würde das Erneuerbare-Energie-Konzept dann greifen.
Heike Wähner
Fraktionsvorsitzende
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