+ Stadtverwaltung hintergeht Stadtverordnete + Bauarbeiten gefährden Friedenseiche + Grüne fordern Baustopp für Gehweg
Die Bauarbeiten zur Umgestaltung der alten Dorfmitte in Finow laufen auf Hochtouren. Erst jetzt wird das gesamte Ausmaß dieser zweifelhaften Umgestaltung deutlich. Der neue, im Entstehen begriffene Gehweg eng um die Friedenseiche herum, droht, falls er in der begonnenen Weise fertiggestellt wird, den alten wertvollen Baum langfristig massiv zu schädigen. Grüne, Anwohner und Baumschützer schlagen daher Alarm und fordern, auf den Gehwegbogen direkt an der Eiche zu verzichten.
Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Stadtparlament, erklärt dazu: „Nach einer kritischen Diskussion zu der geplanten Gestaltung im Bauausschuss hatte Baudezernentin Anne Fellner zugesichert, dass die Baumscheibe der Friedenseiche nicht verkleinert, sondern die Bedingungen für den Baum eher verbessert werden. Nun ist das Gegenteil der Fall. Durch den Gehwegbau im unmittelbaren Kronenbereich wird der Lebensraum des Baumes massiv beinträchtigt. Wir bitten die Verwaltung daher dringend, auf diesen Gehwegteil, der ohnehin keine praktische Funktion besitzt, zu verzichten und den Baum nicht zu gefährden.“
Einen ersten Aufreger bei dieser Baumaßnahme gab es bereits kurz nach Beginn. Für Stadtverordnete und viele Anwohner völlig unerwartet, wurde die gesunde, 150 bis 200 Jahre alte Kastanie vor dem WHG-Gebäude gefällt. Sie besaß einen Stammumfang von ca. 3 m! Diese völlig unnötige Fällung eines so großen, ortsbildprägenden Baumes, war in den Planungsunterlagen, die den Stadtverordneten vorgelegt wurden, nicht vermerkt und wurde bei der Diskussion der Pläne im Bauausschuss mit keinem Wort erwähnt. Bündnis 90/Die Grünen fühlen sich durch diese Vorgehensweise bewußt getäuscht und haben inzwischen Akteneinsicht zu dem Fall in der Unteren Naturschutzbehörde genommen.
Karen Oehler: „Angesichts der fehlenden Achtsamkeit und Wertschätzung für solch mächtige alte Bäume stellt sich die Frage, wie weit es mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung tatsächlich gediehen ist. Auch dem Planungsbüro IBE ist hier Versagen vorzuwerfen.“
Karen Oehler
Fraktionsvorsitzende
Fraktion Grüne/B90 Eberswalde
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Eberswalde: Grüne/B90 befürchten faulen Kompromiss beim Projekt Sommerhöhen
Nach der Sommerpause legte das Stadtentwicklungsamt die geänderte “Entwicklungsstrategie Wohnbauflächen” im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnen und Umwelt zur Beschlussfassung vor. Eine Änderung in der Strategie bzgl. des Projekts Sommerhöhen wurde mit der inzwischen vorliegenden Kaltluftanalyse begründet. Dr.-Ing. R. Burghardt vom Büro BPI aus Kassel stellte die Analyse im Ausschuss ausführlich vor. Im Vergleich zur Bestandssituation beurteilte er die Auswirkungen des Projekts auf das Stadtklima in der geplanten und in einer reduzierten Bebauungsvariante.
Weiterlesen »
Kreistag Barnim: Grüne und FDP/Bürgerfraktion ermutigen Landrat zum Hissen der Regenbogenflagge
Mit einem möglichst breiten Votum des Kreistages möchten Grüne und FDP/BFB den Barnimer Landrat ermutigen, zu besonderen Anlässen die Regenbogenfahne vor dem Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde zu hissen. Dazu brachten die beiden Fraktionen einen gemeinsamen Antrag in den kommenden Kreistag am 27. September ein. „Der Kreistag bekennt sich zu einer offenen, freiheitlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft, in der die Würde aller Menschen, insbesondere auch derer aus der Gruppe der LSBTQ*, unantastbar ist.“, heißt es darin. Und weiter: „Der Kreistag begrüßt daher das Hissen der Regenbogenflagge am Kreishaus zu entsprechenden, besonderen Anlässen und ermutigt den Landrat ausdrücklich dazu.“
Weiterlesen »
Breiter Protest gegen die AfD in Eberswalde
Am 27. Juni lud die „Alternative für Deutschland“ zu einer Büroeröffnung in Eberswalde ein. Mitglieder unseres Regionalverbands Oberbarnim, unterstützt von Initiativen wie „Bündnis Unteilbar Eberswalde“ und „Eberswalde ist bunt“ konnten einen breiten Protest dagegen organisieren. Dem kurzfristigen Aufruf folgten etwa 200 Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft. Familien, Schüler*innen, Student*innen, Angestellte, Unternehmer*innen, Rentner*innen demonstrierten gemeinsam gegen den Hass und die Hetze, die zunehmend von der AfD ausgeht.
Weiterlesen »