Die vom Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) beantragte Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) der Stadt Eberswalde im Bereich des Waldcampus der HNE lehnen wir entschieden ab.
Die Inanspruchnahme einer Waldfläche mit wertvollem alten Buchenbestand für eine Bebauung ist in der heutigen Zeit grundsätzlich kaum noch zu rechtfertigen. Bei einer Hochschule für Nachhaltige Entwicklung stünde sie jedoch im krassen Widerspruch zum eigenen Anspruch und untergrübe deren Glaubwürdigkeit.
Nach unserer Meinung gibt es für den notwendigen Erweiterungsbau der HNE durchaus alternative Möglichkeiten. So nimmt z.B. das Parkdeck auf dem Waldcampus – ein Flachbau in einfacher Bauweise – eine große Fläche in Anspruch. Hier könnte in die Höhe gebaut und die Parkplätze integriert werden. Auch neben der Mensa steht eine größere Fläche zur Verfügung, die sicher mit geringerem Aufwand zu erschließen ist, als eine Waldfläche am relativ steilen Hang.
Der Verweis auf denkmalrechtliche Konflikte dabei ist ein Scheinargument. Erstens stehen nur Teilbereiche des Waldcampus unter Denkmalschutz. Zweitens ist es gerade der Eingangsbereich mit der ehemaligen Torsituation, der Denkmalcharakter aufweist und der durch einen Neubau außerhalb des historischen Campus in seiner Wirkung beeinträchtigt würde. Drittens bewies die Hochschule in den 90ern bereits auf dem Stadtcampus, dass mit einem hohen architektonischen Anspruch auch im unmittelbaren Umfeld eines Denkmals gebaut werden kann.
Zum Hintergrund:
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hat nach der politischen Wende 1989 eine bemerkenswert positive Entwicklung vollzogen. Grundsätzlich begrüßen wir deshalb den weiteren Ausbau des Standortes durch neue Büro-, Hörsaal- und Laborgebäude.
Derzeit ist geplant, auf einer 0,6 ha großen Waldfläche einen Neubau zu errichten, um den zusätzlichen Bedarf der Hochschule an rund 4.000 m² Nutzfläche zu kompensieren. Der Landesbetrieb für Liegenschaften ist dabei aus funktionellen und betriebswirtschaftlichen Gründen auf die Verdichtung des Waldcampus fokussiert. Von den drei untersuchten Flächen wird eine Fläche wegen einer angeblichen Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes am Standort und eine weitere wegen der vorhandenen Nutzung als Parkhaus ausgeschlossen. Ernsthafte, vertiefende Untersuchungen zu Alternativen gab es offensichtlich mit dem Verweis auf betriebswirtschaftliche Gründe nicht.
Karen
Oehler
Fraktionsvorsitzende
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Kreistag Barnim: Grüne und FDP/Bürgerfraktion ermutigen Landrat zum Hissen der Regenbogenflagge
Mit einem möglichst breiten Votum des Kreistages möchten Grüne und FDP/BFB den Barnimer Landrat ermutigen, zu besonderen Anlässen die Regenbogenfahne vor dem Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde zu hissen. Dazu brachten die beiden Fraktionen einen gemeinsamen Antrag in den kommenden Kreistag am 27. September ein. „Der Kreistag bekennt sich zu einer offenen, freiheitlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft, in der die Würde aller Menschen, insbesondere auch derer aus der Gruppe der LSBTQ*, unantastbar ist.“, heißt es darin. Und weiter: „Der Kreistag begrüßt daher das Hissen der Regenbogenflagge am Kreishaus zu entsprechenden, besonderen Anlässen und ermutigt den Landrat ausdrücklich dazu.“
Weiterlesen »
9-Euro-Ticket für Schüler*innen im Barnim? – Grüne bleiben dran
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Barnim wird an dem Thema deutschlandweites 9-Euro-Ticket für Schülerinnen und Schüler dran bleiben. Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende, Heike Wähner: „Im Barnim haben wir zwar inzwischen erreicht, dass alle Schüler*innen unabhängig von der Entfernung ihres Wohnorts zur Schule den ÖPNV für den Schulweg kostenlos nutzen können. Zufrieden sind wir mit dem Erreichten aber noch nicht.
Weiterlesen »
Grünes Sommerfest im Schlossgut Finow
Am Abend des 9. Juni kamen die Grünen der Kreisverbände Barnim und Uckermark zu einem Sommerfest zusammen. Im Schlossgut Finowfurt wurde in lockerer Atmosphäre auf 30 gemeinsame Jahre „Bündnis 90“…
Weiterlesen »