Geplante Umgestaltung der Kreuzung an der Friedenseiche wenig sinnvoll
Am morgigen Donnerstag soll der Beschluss im Eberswalder Hauptausschuss gefasst werden: Für 723.000 Euro wird die Kreuzung Dorfstraße/Brückenstraße vor dem Sitz der WHG in Finow umgebaut. Zwei Drittel des Geldes stammen aus Fördermitteln. Vorgesehen ist u.a. die Anlage eines 2 m breiten Gehweges entlang der Dorfstraße Richtung Kleiner Stern, unterhalb des Kirchenhanges. Dafür ist Grunderwerb, Hangabtrag und die Errichtung einer 30 m langen Betonstützwand erforderlich.
„Aus unserer Sicht ist das eine Verschwendung von Steuermitteln“, erklärt dazu Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, „zumal der eigentlich wichtigste Teil der Planung, eine neue Wegebeziehung von der Eberswalder Straße über den Kirchhang zum alten Dorfkern und zum Finowkanal wahrscheinlich nicht realisiert wird.“
Zum Hintergrund:
Im September 2011 fasste die Stadtverordnetenversammlung einen Selbstbindungsbeschluss zur Umsetzung des Stadtteilentwicklungskonzepts (STEK) Finow. Dem vorausgegangen war ein aufwendiger Planungsprozess, geleitet von einem Berliner Planungsbüro. Z.B. fand ein ganztägiger Workshop mit breiter Bürgerbeteiligung statt. Ein wesentliches Ziel des Konzepts besteht in der Herstellung einer attraktiven Wegeverbindung zwischen Finowkanal und dem zentralen Bereich um die Eberswalder Straße. Eigens zu diesem Zweck ließ die Stadt 2013 eine Machbarkeitsstudie zum Kirchenhang anfertigen. Das Ergebnis war positiv. Die Studie weist auf die Umgestaltung des Kreuzungsbereiches an der Dorfstraße als Grundvoraussetzung für weitere Maßnahmen hin. Nach kontroverser Diskussion innerhalb der Kirchengemeinde stimmte diese dem Fußweg unter der Voraussetzung zu, dass die Stadt die Unterhaltspflicht übernimmt.
Dazu ist die Stadtverwaltung offensichtlich nicht bereit, woran das Projekt nun zu scheitern droht. Von der umfangreichen Planung bleibt so nur der Kreuzungsumbau übrig. Der ist in der vorliegenden Form aus unserer Sicht überdimensioniert und wenig sinnvoll. Wir begrüßen die Verbreiterung des vorhandenen Gehwegs zum Kleinen Stern und die Herstellung sicherer Fußgängerquerungen. Dies wäre jedoch mit viel geringerem Aufwand machbar. Die Straßen im Kreuzungsbereich und bis zur Brücke (insgesamt 270 m) komplett aufzunehmen und anschließend mehr als 4.000 Quadratmeter Straßen- und Wegebelag wieder herzustellen, erscheint mehr als fragwürdig. Ebenso der Gehweg unterhalb des Hanges.
Eine neue Aufenthaltsqualität, wie in der Planung als Ziel genannt, ist an der stark befahrenen Straße durch das Aufstellen von Bänken und Fahrradständern nicht zu erreichen. Städtebauliche Belange, die zur Aufwertung des historisch wertvollen Areals dringend erforderlich sind, fanden keinen Eingang in die Planung. Die tatsächlichen Wegebeziehungen zwischen Wohngebieten, Einzelhandelsstandorten, den Schulen und Kindereinrichtungen wurden unzureichend analysiert.
„Wir plädieren dafür, am Weg über den Kirchenhang unbedingt festzuhalten. Er bringt tatsächlich einen Gewinn für die Finower Bürger. Den Wegeunterhalt für den dann öffentlichen Weg sollte die Stadt selbstverständlich übernehmen. Beim Straßenumbau dagegen kann viel Geld gespart werden, das an anderer Stelle in Finow sinnvoller einzusetzen wäre“, so Karen Oehler.
Karen Oehler,
Fraktionsvorsitzende Grüne/B90
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