Die Entscheidung, ob es in Eberswalde eine Amadeu-Antonio-Straße geben wird, ist noch nicht gefallen. Der zuständige Fachausschuss, in dem der Antrag zuletzt denkbar knapp gescheitert war, hat nur beratende Funktion. Die Fraktion Grüne/B90 appelliert daher an alle anderen Stadtverordneten, am kommenden Donnerstag im Stadtparlament für die Amadeu-Antonio-Straße zu stimmen.
„Lassen Sie sich nicht von kleinkrämerischen Bedenken leiten, sondern unterstützen Sie diese Initiative von unten“, erklärt dazu die Fraktionsvorsitzende Karen Oehler. „Die Straßenbenennung wird ein starkes positives Signal in und für Eberswalde setzen und der Stadt Respekt einbringen. Mit dieser verdienten Ehrung Amadeu Antonios zu seinem 50. Geburtstag würde sein trauriges Schicksal dauerhaft im Gedächtnis der Stadt verankert. Die Stadtverordneten und die Bevölkerung würden eindeutig demonstrieren, wo sie stehen und dies auch selbstbewusst vertreten. Bürgermeister Boginski möchten wir an sein Versprechen erinnern, die vorgeschlagene Straßenbenennung nach Kräften zu unterstützen.“
Davon, dass dieser Straßenabschnitt unwürdig für ein Gedenken sei, kann keine Rede sein. Es ist der Ort, an dem die schreckliche Tat geschah. Hier lebte Amadeu, und hier wurde sein junges Leben zerstört. Mit der Namensgebung wird das für Jeden sichtbar mit diesem Bereich der Stadt verbunden. Die Benennung dieser wichtigen, belebten Verkehrsachse nach Amadeu Antonio wäre mutig und ein wirkliches Bekenntnis zu Verantwortung und Toleranz, im Gegensatz zu einem Gedenkstein an einer kaum beachteten Kranzniederlegungsstelle.
Die Initiative, den Abschnitt der Eberswalder Straße zwischen Heegermühler Straße und Kopernikusring in Amadeu-Antonio-Straße umzubennen, entwickelte die Barnimer Kampagne „Light me Amadeu“. Rund 1.000 Bürger sowie 19 Vereine und Initiativen unterstützen das Anliegen mit ihrer Unterschrift.
Karen Oehler
Fraktionsvorsitzende Grüne/B90
3 Kommentare
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Frischer Wind für Wandlitz – Kandidatinnen für die Kommunalwahl 2024 stellen sich vor
Dörthe-Babette Hartrumpf, eine erfahrene Umweltbeamtin, setzt sich für ein grünes Wandlitz ein. Sie will Maßnahmen einleiten, um dem Wassermangel zu begegnen, die Folgen von Starkregen zu bewältigen und den Ort hitzeresistenter zu machen. Olga Hildebrandt, engagierte Lehrerin und musikbegeisterte Mutter, setzt sich für den Erhalt des Gorinsees und die Verbesserung der Infrastruktur ein. Mit Initiativen für mehr Busverbindungen und sicherere Radwege möchte sie die Mobilität und das Freizeitangebot in der Region verbessern. Katja Hoyer, Schulleiterin und erfahrenes Mitglied des Kreistages und der Gemeindevertretung, bringt ihre ausgewiesene Expertise ein. Mit erfolgreichen Initiativen wie dem Bau von Spielplätzen und der Sanierung von Sportanlagen hat sie Wandlitz bereits maßgeblich mitgestaltet.
Weiterlesen »
Die Top 10 der Klimasünder: Wichtige Einblicke in die globale CO₂-Problematik
Der Bericht unterstreicht die entscheidende Rolle, die Investoren und große Unternehmen bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen. Durch gezielte politische und finanzielle Einflussnahme könnten diese Akteure entscheidend zur Reduktion der Emissionen beitragen. Die Bedeutung dieser Akteure wird durch eine Studie unterstrichen, die zeigt, dass mehr als 70 Prozent der industriellen Treibhausgasemissionen seit 1988 auf nur 100 aktive Produzenten fossiler Brennstoffe zurückzuführen sind.
Weiterlesen »
Barnimer Grüne zum migrationspolitischen Kurs der Bundesregierung
„Diese Bezahlkarten gehen gar nicht“, schimpft Sebastian Gellert, Sprecher des Kreisverbands Barnim von Bündnis 90/Die Grünen. Was er damit meint, ist klar: Bezahlkarten sind keine menschenwürdige Behandlung. Diese Karten stigmatisieren Menschen, sie schließen Menschen von Teilhabe aus und schieben sie noch weiter an den Rand der Gesellschaft, statt sie zu integrieren. „Der aktuelle Kurs der Bundesregierung in Sachen Flucht und Migration, auch unter Beteilung der Grünen, entspricht nicht dem, wofür wir Grünen stehen. Hier wird auch klar gegen die Interessen des Landes und nicht zuletzt gegen Menschenrechte gehandelt“, sagt er.
Weiterlesen »