Die Bernauer Stadtverordnetenversammlung stimmte im Frühjahr dem Antrag der CDU zu. Der Wald soll einem Gewerbegebiet weichen.
In der letzten Woche führte uns unser grüner Naturschutzexperte Jonathan Etzold durch das wunderschöne Wäldchen gegenüber von OBI in Bernau Nord. Ein Kleinod eines natürlich gewachsenen Mischwaldes, mit vielen Singvögeln (Jonathan hat 18 verschiedene Vogelarten anhand ihres Gesangs identifiziert), einer vielfältigen Flora und einem sehr vitalem Baumbestand.
Naturschützer Etzold schätzt die ältesten Bäume auf ca. 100 Jahre, in Einzelfällen bis zu 120 Jahre. Die meisten Bäume sind allerdings zwischen 50 und 70 Jahre alt. Der Wald ist lebendig und es gibt keine wesentlichen Trockenschäden.
Dieser Wald soll bald einem Gewerbegebiet weichen, so hat es der Stadtrat beschlossen. Damit geht nicht nur ein wertvolles Stück Natur verloren, sondern auch ein wichtiger Baustein für eine klimaresiliente Stadt, denn der Wald kühlt Bernau und ist gleichzeitig ein natürlicher Lärmschutz für die angrenzenden Wohngebiete. Die Wandergruppe war sich einig, dass hier falsche Prioritäten gesetzt wurden. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Es ist doch nur ein Stück Wald, oder?
Nein! Jedes Stück Wald ist schützenswert und muss erhalten werden, wo immer es möglich ist. Doch nach einem Vorschlag der CDU-Fraktion der Bernauer Stadtverordnetenversammlung sollen rund 6 Hektar vitaler Laubmischwald einem Gewerbegebiet weichen. Das entspricht der doppelten Fläche der gesamten Bernauer Bahnhofspassage.
Die zur Rodung vorgesehene Waldfläche befindet sich nördlich der Wandlitzer Chaussee in Höhe des OBI-Baumarktes. Damit wird ein klimaresistenter und artenreicher Wald mit über 25 Baumarten vernichtet, für den an anderer Stelle ein aktiver Waldumbau betrieben wird, der Jahrzehnte dauern kann. Neben der Vernichtung von Flora und Fauna (z.B. wurden über 20 Vogelarten nachgewiesen) sind auch die Folgen für die Stadtbewohner gravierend.
In 7 Tagen über 27.000 Unterschriften
Ohne diesen Wald fehlt der natürliche Lärm- und Wärmeschutz für die Bewohner der umliegenden Gebiete. Eine Versiegelung dieser Fläche führt auch zu einem Temperaturanstieg in der Stadt, da die klimaregulierenden Eigenschaften dieses Waldes wegfallen. So stellt dieses Waldstück eine Kaltluftschneise aus dem Bernauer Stadtwald in das Siedlungsgebiet dar.
Unsere Forderungen
Wir als Bündnis 90/Die Grünen fordern daher den Stopp dieses Vorhabens und den dauerhaften Erhalt dieses Waldstücks. Außerdem fordern wir, dass bei der Planung weiterer Gewerbegebiete für die zweifellos notwendige Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen von vornherein noch stärker auf die Belange des Naturschutzes und damit auch auf den Schutz der Menschen geachtet wird.
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