Am heutigen Freitag verleihen Bündnis 90/Die Grünen im Barnim den 21. Barnimer Umweltpreis. Auch in diesem Jahr stehen 750 Euro zur Verfügung, um verdienstvolle Projekte und Initiativen zu ehren und mit einer finanziellen Anerkennung zu bedenken. Der bündnisgrüne Vertreter im Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft Eberswalde, Andreas Fennert, der den Preis einst ins Leben rief und den größten Teil des Geldes spendet, wird die Urkunden und Preise gemeinsam mit dem Sprecher des Regionalverbands Oberbarnim der Bündnisgrünen, Karl-Dietrich Laffin, überreichen. Die Jury hat in diesem Jahr entschieden, zwei erste und einen 3. Preis zu vergeben.
Einen 1. Preis, verbunden mit einer Prämie i.H.v. 300 Euro, erhält das Projekt Dohlenschutz des NABU Barnim.
Die Dohle, ein kleiner Rabenvogel, war früher ein häufiger Brutvogel in Brandenburg. Inzwischen wird sie auf der Roten Liste als vom Aussterben bedrohte Vogelart geführt. 2014 erfassten drei damalige Studenten der Hochschule Eberswalde, Nancy Manke, Erik Peretzke und André Schwuchow, im Rahmen einer Belegarbeit die Bestände der Dohle im Landkreis Barnim. Bei der Erfassung wollten sie es dann jedoch nicht belassen. Sie baten den NABU um Unterstützung, bauten ca. 30 Nistkästen und installierten sie anschließend in Barnimer Kirchen, z.B. in Werbellin, Neuendorf, Brodowin, Finowfurt, Tornow und Eberswalde. Die Erfolge zeigten sich schnell. Bereits in diesem Jahr brüteten in den Kästen zahlreiche Dohlenpaare erfolgreich. Bei ihrem Projekt stießen die Studenten auf eine große Koooperationsbereitschaft seitens der jeweiligen Pfarrer und auch der ehrenamtliche Dohlenbetreuer im Niederbarnim, Immo Tetzlaff, gab wertvolle Tipps und Unterstützung. Nachdem die Studenten Eberswalde verlassen haben, wird das Projekt zukünftig vom NABU Barnim weiter betreut.
Den zweiten 1. Preis, ebenfalls mit 300 Euro Prämie dotiert, erhält das Projekt „Schöpfungspfad“ im Naturschutzgebiet „Buckowseerinne“ bei Lichterfelde.
Unter Federführung von Karl-Heinz Masuhr von der Kirchengemeinde Lichterfelde entstanden individuell gestaltete Informationstafeln, die an 8 Stationen entlang eines neu ausgewiesenen Rundwanderweges durch die herrliche, eiszeitgeprägte Landschaft des NSG positioniert wurden. Die Besucher des Pfades erfahren Interessantes zur Landschaftsgeschichte und zum Naturschutz am jeweiligen Standort, ergänzt durch Auszüge aus der Schöpfungsgeschichte und meditative Texte. An der Gestaltung der Tafeln beteiligten sich ehrenamtliche Naturschützer wie Norbert Schlaak, Reimer Loose, Christine Kleemann, Jürgen Müller sowie Pfarrer Ulf Haberkorn aus Finowfurt. Die gemeinsame Arbeitsgruppe trifft sich außerdem zu Arbeitseinsätzen im NSG und hat ein Kleingewässer-Renaturierungsprojekt auf den Weg gebracht.
Mit dem 3. Preis und einer Prämie i.H.v. 150 Euro wird die Umweltinitiative Ostend aus Eberswalde geehrt. Die Gruppe um Carlo Seemann entmüllte und revitalisierte in den vergangenen 2 Jahren mehrere verlassene Grundstücke in dem Eberswalder Stadtteil. Zum Beispiel wurde ein ca. 5 ha großes, stark vermülltes Gelände entlang des Finowkanals von mehr als 20 Kubikmetern Unrat befreit. Dabei mitgeholfen haben Nachbarn und weitere Eberswalder Bürger. Auch Rückschläge – so mußte beispielsweise der Randstreifen entlang der Eichwerder Straße zig Mal von Müll befreit werden – hielten die Aktiven nicht von ihrem Engagement ab. Auf den beräumten Flächen wurden hobbymäßig Thüringer Waldziegen gehalten, die im kommenden Jahr Teil einer ökologischen Hofgemeinsachaft werden sollen. Gedacht ist auch an eine zukünftige Nutzung der Flächen zur Ausweitung des Gemeinschaftsgartens Ostend.
Karl-Dietrich Laffin
Sprecher des Regionalverbands Oberbarnim
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