Bündnis 90/Die Grünen stimmen einer Bebauung am Standort Friedrich-Ebert-Straße nur zu, wenn klare städtebauliche, soziale und ökologische Kriterien erfüllt werden. Hierzu haben die Bündnisgrünen ein Positionspapier entwickelt, das ohne Gegenstimme angenommen wurde.
„In dem Positionspapier fordern wir eine Bebauung, die das Erscheinungsbild der Innenstadt deutlich aufwertet und Identität stiftet. Dafür setzen wir auf eine aufgelockerte Bebauung mit öffentlichen Plätzen, Nischen und Grünanlagen. Wir wollen eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen, die zum Bleiben einlädt. Die Bebauung des Areals soll ökologisch Vorbildcharakter haben. Hierzu gehören eine klimapositive Bauweise, Nutzung/Erzeugung erneuerbarer Energien, Nutzung nachhaltiger Baumaterialien und umfassende Dach- und Fassadenbegrünung“, erklärt Sarah Polzer-Storek, Sprecherin der Kreisverbandes und Eberswalder Unternehmerin.
Die Gestaltung der Baukörper und Grünanlagen soll nach dem Konzept der Schwammstadt erfolgen, um Regenwasser lokal zurückzuhalten, das Stadtklima zu verbessern und Stadtbäume besser mit Wasser zu versorgen. Zudem fordern Bündnis 90/Die Grünen einen verbindlichen Fahrplan für die Umwandlung der Friedrich-Ebert-Straße in eine verkehrsberuhigte Zone und eine bauliche Umgestaltung des Straßenraums. Dafür sind schlüssige Konzepte für den Liefer-, Anwohner-, Bus-, Rad- und Fußverkehr gefragt. Eine Bebauung muss konform mit diesem Ziel erfolgen.
Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum ist für Grüne/B90 ein zentraler Punkt, um der sozialen Spaltung entgegen zu wirken. Deshalb wollen wir mindestens 30 Prozent des insgesamt entstehenden Wohnraums im sozialen Wohnungsbau fördern. Wir würden außerdem eine kleinteilige Bebauung durch mehrere Bauträger begrüßen. Auch das fördert die Chancen für ein gutes soziales Miteinander, weil dadurch unterschiedliche Angebote entstehen.
Bündnis 90/Die Grünen schlagen vor, die Entscheidungsfindung durch eine ständige Bürgerversammlung zu begleiten. Dafür sollen per Zufallsauswahl Eberswalder*innen berufen werden. Sarah Polzer-Storek: „Das Vorhaben wird in Eberswalde heiß diskutiert. Deshalb sollten wir demokratische Prozesse neu denken, vor allem in einer so wichtigen Sachfrage. Unser Vorschlag für das Konzept der Bürgerversammlung kostet sicher etwas Zeit und Geld. Das wäre aber aus grüner Sicht gut angelegt, weil es unser demokratisches Gemeinwesen stärkt und die Akzeptanz der Entscheidung erhöht.“
Karan Oehler, parteilose Vorsitzende der Bündnisgrünen Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung: „Eberswalde braucht keine Lösungen von der Stange, sondern eine unverwechselbare und vitale Innenstadt. Ich begrüße daher die klare Positionierung der grünen Basis, die ich für ambitioniert und machbar halte. Vor allem die Vorschläge zur Nutzung des Areals sind wichtig. Es ist richtig, für Handel und Gastronomie kleinteilige und individuelle Angebote als Ziel auszugeben, um die Vielfalt und Qualität im innerstädtischen Einzelhandel zu stärken. Denn trotz wachsender Online-Angebote bleiben Gastronomie und Handel unverzichtbare Partner für eine lebendige Innenstadt, die auch als Wirtschaftsraum ein wichtiger Faktor bleiben soll. Dafür sollten wir alle Chancen nutzen, neue Ideen entwickeln und das City-Management weiter stärken.“
Sarah Polzer-Storek
Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen KV Barnim
Das Positionspapier finden Sie hier.
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