Wo stehen wir in Eberswalde in Sachen Klimaschutz? Und welche Bausteine sind nötig, um die Stadt klimaneutral zu machen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Klimaschutzforums von Bündnis 90/Die Grünen am 16. Mai im Paul-Wunderlich-Haus.
In einem ersten Impulsvortrag schilderte die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Severine Wolff, die aktuelle Situation. Eberswalde ist bereits auf einem guten Weg. Aber vor allem im Verkehrssektor und im Wärmebereich gibt es noch viel zu tun.
Während die Stadt im Strombereich ihren eigenen Bedarf bereits zu mehr als 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken kann, stützt sich die Wärmeversorgung noch zu großen Teilen auf Erdgas. Zu diesem Themenbereich wurden viele Anregungen gegeben und auf bereits in der Vergangenheit ausgearbeitete Konzepte, z.B. zur Abwärmenutzung aus dem HOKAWE, verwiesen.
Ein spannender Vortrag von Louise Beichler vom VCD Bundesverband führte die Zuhörenden in das Thema fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt ein. Ein Schwerpunkt lag dabei auf sicheren Schul- und Kitawegen. Die Forderung des VCD lautet: Nicht Kinder müssen „verkehrsgerecht“ werden, sondern der Verkehr „kindgerecht“.
Die anschließenden Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum drehten sich hauptsächlich um Mobilität und die Radwegesituation in Eberswalde, aber auch die Anbindung des ländlichen Raums kam zur Sprache.
Die drängende Frage, wann Eberswalde tatsächlich klimaneutral sein wird, konnte noch nicht beantwortet werden. Darauf soll die anstehende Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts Antworten geben. Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, stellte heraus, dass vor allem die Kommunalpolitik ein wichtiges Instrument ist, um den Klimaschutz lokal voranzutreiben. Einige Erfolge in diesem Bereich, wie die Erstellung des ersten Klimaschutzkonzeptes und die Schaffung einer zweiten Personalstelle im Klimaschutzmanagement gehen maßgeblich auf Anträge der grünen Fraktion zurück. Der Vorschlag von Karen Oehler, einen Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße probeweise autofrei zu gestalten, stieß auf großen Anklang im Publikum.
In der Abschlussrunde der eingeladenen Expertinnen hob Frau Beichler, die selbst nicht in Eberswalde lebt, die positiven Entwicklungen und die aktive Stadtgesellschaft in Eberswalde hervor. Dies sei nicht selbstverständlich. Durch Veranstaltungen wie diese, Aktionen und politische Anträge gilt es, die Arbeit des Klimaschutzmanagements der Stadt weiter zu unterstützen und im Klimaschutz noch schneller voranzukommen.
Lydia Vogler & Julian Reimann Karen Oehler
Sprecher*innen RV Oberbarnim Fraktionsvorsitzende
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