Die Sinnhaftigkeit einer kommunalen Wärmeplanung für mittelgroße und große Städte liegt für Bernaus bündnisgrüne Kommunalpolitiker*innen nicht erst seit dem inzwischen beherrschenden Thema Gaskrise auf der Hand – und die sich abzeichnende Verpflichtung zu einer solchen Planung ist ein weiterer Ansporn. Solarthermie ist dabei eine interessante, mitunter sogar favorisierte Alternative.
Einen Tag nach der feierlichen Einweihung der vier Hektar großen Greifswalder Solarthermieanlage mit viel politischer Prominenz begaben sich daher fünf Barnimer Bündnisgrüne – drei davon aus Bernau – auf die Reise zu der Hansestadt mit dem grünen Bürgermeister. Initiiert hatte die Besichtigung der grüne sachkundige Einwohner, Architekt und Energieberater Markus Schaefer für alle Mitglieder der Bernauer Stadtverordnetenversammlung und Stadtverwaltung sowie sonstige Interessierte, aber ausdrücklich auch für Mitarbeiter*innen von Stadtwerken und Energieunternehmen. Insgesamt ließen sich 14 Besucher*innen mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen von Robert Kauert, dem Technischen Leiter der Greifswalder Stadtwerke, und Rico Donath, deren Technischem Leiter Wärme, informieren.
![Die Barnimer Grünen im Inneren der Anlage](https://www.gruene-barnim.de/wp-content/uploads/2022/09/Greifswald5.png)
Für den grünen Bernauer Stadtverordneten Jonathan Etzold ist die besuchte Anlage beeindruckend und leicht ernüchternd zugleich: Die Möglichkeit, an Sommertagen den gesamten Bedarf des Fernwärmenetzes durch die Solarthermie zu decken, sei schlicht faszinierend, betonte Etzold. Andererseits decke die Anlage mit der derzeitigen ersten Ausbaustufe rechnerisch lediglich vier Prozent des gesamten Greifswalder Fernwärmebedarfs – und die Realisierung der zwei weiteren Ausbaustufen, die eine Verdreifachung der Leistung bedeuten würde, sei noch nicht in Sicht.
![Aussichtsplattform, um das ganze Feld zu besichtigen](https://www.gruene-barnim.de/wp-content/uploads/2022/09/Greifswald2.png)
Markus Schaefer unterstrich, dass die Greifswalder Fernwärme-Gegebenheiten große Überschneidungen mit jenen in Bernau aufweisen. Wolle man diesem Beispiel folgen und substanzielle Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Fernwärmeerzeugung erzielen, müsse man frühzeitig die planungsrechtlichen Grundlagen schaffen, um entsprechende Solarthermie-Flächen vorzuhalten. Diese müssten sich nämlich in räumlicher Nähe zur derzeitigen Wärmeerzeugungsinfrastruktur befinden. Entsprechende finanzielle Anreize bzw. Fördermöglichkeiten stünden aufgrund der zeitgemäßen Förderpolitik des grün-geführten Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bereit.
Autorin: Gisela Haas
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