von Thomas Dyhr:
Deutlich ruhiger als am Vorabend in Eberswalde ging es am 14.09.2013 an unserem Infostand am Rande des Schönower Heidefestes in Bernau zu. Unser Infostand, plaziert an der Sporthalle in der Zepernicker Straße an der Strecke des Treckerumzugs, bot eine gute Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Allerdings waren nur relativ Wenige bereit, Zeit für einen Gedankenaustausch aufzuwenden.
Die Gespräche, die wir führten, hatten es jedoch in sich. Informationen zu Sozialem, Finanzpolitik, Eurokrise und Energiewende fanden das Interesse. Die Kinder begeisterten sich derweil für Popcorn, Brausepulver und andere Wahlwerbeartikel. Ein lebensälterer Bürger stelle die gute Frage, warum er Grüne wählen sollte und hakte auch sehr intelligent nach, als Doris Stahlbaum und ich unsere Positionen darlegten.
Er stimmte uns bei dem Gespräch dann aber zu, dass die Umverteilung von Unten nach Oben in der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode unannehmbare Züge angenommen hat. Dass es nicht hinehmbar ist, wie die Bundesregierung die Energiewende vorsätzlich gegen die Wand fährt und dass es eigentlich gar nicht geht, wenn in guten Zeiten mit Rekord-Steuereinnahmen immer noch Kredite aufgenommen werden, anstatt Schulden zu tilgen.
Als Fazit am Ende unserer Zeit vor Ort stand das Bewusstsein, dass wir in einem nicht leichten Umfeld Präsenz zeigten und Angebote unterbreitet haben. Mehr, als Informationsangebote zu unterbreiten, ist nicht möglich – über die Annahme der Angebote entscheiden die Bürger.
Die Befürchtungen haben sich im Übrigen bestätigt, dass das Heidefest – das identitätsstiftende Fest Schönows schlechthin – durch den Verkauf des alten Festgeländes an einen Investor gelitten hat.
Alles, vom Treckerumzug bis zum Publikumszulauf zum Festgelände, welches nunmehr auf dem Bolzplatz in Schönow seinen Ausweichstandort fand, war deutlich kleiner dimensioniert, als in den Vorjahren. Genauso war nunmehr um 22:00 Uhr Schluss mit Musik – die Rücksichtnahme auf die Anwohner gebot es. Diese Rücksichten waren früher in dieser Strenge angesichts der Lage des alten Festplatzes nicht vonnöten.
Man muss bei Betrachtung des Ergebnisses der Veräußerung kommunalen Tafelsilbers wirklich die Frage stellen, ob es wichtiger ist, einmalige Verkaufserlöse in den Haushalt einstellen und verkonsumieren zu können, oder ob es nicht wichtiger ist, dörfliches Leben mit Allem, was dazugehört, als Wert an sich zu betrachten und die Grundvoraussetzungen dafür zu erhalten.
Ein Dorf braucht m.E. einen Raum für Dorffeste – der Bolzplatz Schönows ist dafür zwar von der Größe her geeignet, nicht jedoch von der Lage her inmitten eines Wohngebietes.
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