In der Nähe von Hohensaaten sollen 370 Hektar Wald auf einer ehemaligen militärischen Liegenschaft für einen Solarpark gerodet werden. Vorhabensträgerin ist die Lindhorst-Gruppe, bisher in der Region bekannt als Erwerberin großer landwirtschaftlicher Flächen. Begründet wird das Projekt mit der Sanierung des angeblich hochbelasteten Geländes.
Solarenergieerzeugung ist eine wichtige Komponente im Rahmen der Energiewende. Doch kann ein Solarpark mit der Erhaltung eines Waldes konkurrieren? Der Kreisverband Barnim von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist der Meinung, dass diese Rechnung nicht aufgeht. „Der Wald hat eine hohe Klimaschutzfunktion. Neben der Bindung von Kohlenstoff und der Erhaltung der Artenvielfalt ist es vor allen Dingen die Kühlfunktion, die immer wichtiger wird“, erklärt der forstpolitische Sprecher der Barnimer Grünen, Dr. Michael Egidius Luthardt.
Die Temperaturunterschiede zwischen Offenland und Wald betragen bis zu 8 Grad. Somit können Wälder in Zukunft Zufluchtsorte für hitzebelastete Menschen und Tiere werden. Gerade in unserer ausgeräumten Agrarlandschaft mit großen Feldschlägen, die die Klimaextreme verstärken, sind Wälder Kühlorte. Selbst ein Wald, der sich nicht im besten Zustand befindet, ist immer noch besser als eine Freifläche.
„Solange das Potenzial für Solarenergie auf und an Gebäuden, an Verkehrswegen (Lärmschutzwände) und anderen Infrakstruktureinrichtungen nicht annähernd ausgenutzt ist, sollte kein Baum dafür fallen. Ehe Neuaufforstungen die gleiche Klimaschutzfunktion wie ein hundertjähriger Wald erreichen, sind die Messen für unser Klima längst gesungen“, so Michael Luthardt.
Dr. Michael Luthardt
Vorstandsmitglied und forstpolitischer Sprecher
Bündnis 90/Die Grünen im Barnim
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