Statement zum Krieg in Nahost

Liebe Freund*innen,

der 7. Oktober markiert eine weitere Zeitenwende in dieser ohnehin
schwierigen Zeit voller Herausforderungen. Die Gräueltaten der Hamas
gegen die israelische Zivilbevölkerung lösten Schock, Wut und tiefe
Betroffenheit aus, die uns lange unsere Stimme nahmen. Wir trauern um die
Opfer und bangen um die noch immer in den Händen der Hamas befindlichen
Geiseln. Unsere Gedanken sind bei allen Menschen in Israel und allen
Jüdinnen und Juden auf der Welt. Sie sind die Adressaten des
Terrorangriffs der Hamas.

Für uns ist das Existenzrecht Israels unumstößlich. Die Taten der
Hamas stellen dieses Recht infrage und haben unendliches Leid über die
Menschen in Israel, aber auch über die vielen unschuldigen Menschen in
Gaza gebracht. Dieser Terror hält bis heute an. Neben den 239
Entführten nimmt die Hamas die Menschen in Gaza bewusst in Geißelhaft.
Die Palästinenserinnen und Palästinenser erleiden durch diesen Krieg
unvorstellbares Leid.

Freiheitliche Demokratien dürfen die Augen vor dem Leid, egal welcher
Menschen, nicht verschließen. Wir wünschen uns aus tiefstem Herzen
Frieden für die Menschen in Israel und in Gaza. Genauso wie das
Existenzrecht Israels auf diesem Weg indiskutabel ist, ist es das
Selbstbestimmungsrecht und die Freiheit der Palästinenserinnen und
Palästinenser. Ihr Leid darf nicht billigend in Kauf genommen werden.
Es ist die Verantwortung Israels, die Zivilistinnen und Zivilisten in
Gaza mit allen Mitteln zu schützen und so die Voraussetzungen für
dauerhaften Frieden zu schaffen.

Diesen Frieden wünschen wir nicht nur im Nahen Osten, sondern überall,
wo sich Antisemitismus, aber auch antimuslimischer Rassismus breit
machen. In Dagestan in Russland wurde ein Flughafen von einer
antisemitischen Menschenmenge gestürmt, weil ein Flugzeug aus dem
israelischen Tel Aviv gelandet ist. Doch nicht nur dort finden wir Hass
und Gewalt – auch in unserem Land breiten sie sich aus.

Wir müssen nun alle sehr genau hinsehen, was auch hier bei uns in den
Debatten und auf der Straße passiert. Es ist antisemitisch das
Existenzrecht Israels in Frage zu stellen. Die Doppelmoral vieler
Hamas-Sympathisierenden bezüglich der israelischen Opfer ist
antisemitisch. Genauso wie die Dämonisierung des Staates Israel.
Gleichzeitig ist es rassistisch, wie viele Muslime unter Generalverdacht
gestellt werden und ihnen die Möglichkeit selbst zur friedlichen
Meinungsäußerung genommen wird. Den Fundamentalismus auf beiden Seiten
verurteilen wir und stehen neben den Menschen in Israel und Gaza, die
sich Frieden wünschen.

Pauschalisierungen, Feindbilder, Stereotype – all das ist der Nährboden
für menschenfeindliche Ideologien. Den wachsenden Antisemitismus in
unserem Land sehen wir mit großer Besorgnis, aber genauso die
antimuslimischen Anfeindungen. Wir müssen uns gemeinsam dem Hass
entgegenstellen, pauschalisierenden Ideologien entgegentreten und uns
für die Rechte der Betroffenen einsetzen. Und dies müssen wir
gemeinsam tun.

Wir werden von hier nicht den Nahostkonflikt lösen. Es ist aber unsere
Verantwortung dafür zu sorgen, dass dieser hier nicht für
Antisemitismus oder Rassismus instrumentalisiert wird.

Wir lassen uns nicht spalten! Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Überall und zur jeder Zeit.

Euer Kreisvorstand
Vorstand KV Barnim

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